Die mit Spannung erwartete Auseinandersetzung zwischen den „Jägern“ von Bayern München in der Bundesliga entpuppte sich letztlich als überraschend wenig spektakuläres Ereignis. Am Samstagnachmittag trennten sich Borussia Dortmund und RB Leipzig in Dortmund im Signal Iduna Park mit einem 1:1-Unentschieden. Die erwarteten xG-Werte (Dortmund 0,88, Leipzig 1,05) zeigen, dass das Ergebnis durchaus großzügig war, gemessen an dem, was geboten wurde. Chancen gab es kaum, in einem engen Duell zwischen dem Tabellenzweiten und -dritten.
Dennoch kristallisierten sich einige interessante Storylines heraus. Dortmund bleibt in dieser Saison ungeschlagen – eine gute Voraussetzung für das anstehende Spitzenmatch gegen Bayern nach der Länderspielpause. Leipzig hält seinerseits an der Serie ohne Niederlage fest, seitdem sie in der Auftaktrunde von Bayern spektakulär mit 0:6 gedemütigt wurden. Unter Trainer Ole Werner haben die Leipziger seither vier Siege und ein Unentschieden eingefahren. In den letzten 450 Bundesliga-Minuten kassierte RB gerade einmal zwei Gegentore.

Baumgartner trifft erneut gegen BVB
Nachdem er in der Saison 2024/25 kein Tor gegen Dortmund erzielt hatte, traf Christoph Baumgartner diesmal gegen das Team, dem er in der Spielzeit 2023/24 zweimal einnetzte. In der 7. Minute profitierte der österreichische Mittelfeldspieler von einem Freistoß. RB-Kapitän David Raum spielte kurz ab, Nicolas Seiwald schlug einen diagonalen Ball herein. Assan Ouédraogo, frisch nominiert für die U21-Nationalmannschaft, gewann das Kopfballduell und legte den Ball perfekt auf Baumgartner. Mit einem einfachen Drop-Kick aus nächster Nähe machte er das 0:1.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich aus dem Spiel heraus wenig getan. Beide Teams verzeichneten eher halbbare Chancen über Ecken in den ersten Minuten. BVB und Rückkehrer in die Nationalmannschaft Nico Schlotterbeck wurden in der 6. Minute verwarnt, nachdem er auf Höhe der Mittellinie gegen RB-Stürmer Romulo einrückte – daraus resultierte später der Freistoß, der zum 0:1 führte.

Baumgartner trifft ins eigene Netz
Schlotterbeck sorgte in der 19. Minute dafür, dass ein weiterer Raum-Standard nicht zum Tor führte, indem er eine Flanke klärte. Zwei Minuten später foult Baumgartner Dortmunds Yan Couto und sieht die gelbe Karte. In der 23. Minute brachte er sich schließlich ungewollt selbst ins Spiel – der Ausgleich (1:1) wurde Couto zugeschrieben, doch eigentlich war es Baumgartner, der den Schuss des früheren Manchester-City-Verteidigers abfälschte.
Der Aufbau zur Ausgleichsaktion war gelungen: Ramy Bensebaini flankte von links, Maximilian Beier holte sich die Hereingabe und legte in den Rückraum zu Serhou Guirassy. Anstatt selbst abzuschließen, erkannte Guirassy den heranstürmenden Couto auf der rechten Seite. Dieser ließ sich nicht lange bitten und verwandelte mit seinem linken Fuß zum Ausgleich.
Spannung zur Pause & Szenen auf beiden Seiten
Beide Teams trafen in diesem Spiel jeweils bei ihrer jeweils besten Chance – und das vor der Halbzeitpause. Bis kurz davor war es ein intensives Mittelfeldgeplänkel ohne große Höhepunkte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Raum an beiden Enden beteiligt: In der 45. +1 Minute verpasste er eine gute Schussposition, und in der 45. +3 Minute klärte er einen Versuch von Karim Adeyemi von der Linie.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff steigerte sich das Tempo nicht sofort. Zwischen der 46. und 51. Minute verhinderten Schlotterbeck und BVB-Keeper Gregor Kobel gute Chancen von Antonio Nusa, Romulo und Johan Bakayoko. Danach stabilisierten sich die Gastgeber und zogen sich wieder kompakt zurück. Die Partie flachte über eine längere Phase ab.
Die Schlussoffensiven
Dortmund versuchte spät noch einmal, Druck zu erzeugen. Adeyemi setzte sich mehrfach rechts durch, RB-Ersatzspieler Yan Diomande, der für Nusa eingewechselt wurde (67. Minute), zeigte sein Dribbelpotenzial. Allerdings ergaben sich keine wirklich gefährlichen Einschussmöglichkeiten. Baumgartner versuchte es in der 70. und 77. Minute mit zwei weiteren Abschlüssen, blieb aber ohne Erfolg. Angetrieben von der Lautstärke der heimischen Fans suchten die Schwarz-Gelben den späten Sieg. Die Einwechselspieler Jobe Bellingham, Julian Brandt und Fabio Silva versuchten es mit guten Abschlüssen, die jedoch weggewehrt wurden. Den knappsten Versuch hatte Bensebaini mit einem Weitschuss – RB-Keeper Peter Gulacsi hatte dabei Schwierigkeiten, den Ball zu beherrschen, konnte ihn aber letztlich kontrollieren.
Spielerbewertungen Borussia Dortmund
Gregor Kobel (6) – Ramy Bensebaini (7), Nico Schlotterbeck (6), Waldemar Anton (5) – Daniel Svensson (5), Felix Nmecha (5), Marcel Sabitzer (5), Yan Couto (6) – Maximilian Beier (6), Karim Adeyemi (6) – Serhou Guirassy (6)
Einwechselspieler: Julian Ryerson (5), Julian Brandt (6), Jobe Bellingham (6), Fabio Silva (5), Pascal Groß (4)
Spielerbewertungen RB Leipzig
Peter Gulacsi (5) – David Raum (6), Castello Lukeba (5), Willi Orban (4), Ridle Baku (7) – Nicolas Seiwald (6) – Antonio Nusa (5), Christoph Baumgartner (6), Assan Ouédraogo (6), Johan Bakayoko (6) – Romulo (5)
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