Borussia Dortmund äußert sich zum Fehlen von Jamie Bynoe-Gittens und deutet an, dass er möglicherweise nicht mehr zum Kader gehört – eine Entwicklung, die nur wenige erwartet haben.

Beim 1:0-Erfolg im Club-Weltpokalfinale gegen Ulsan FC am Mittwoch fehlte Jungtalent Jamie Bynoe-Gittens in der Aufstellung von Borussia Dortmund. Diese Entscheidung fiel mitten in lebhaften Berichten über fortgeschrittene Verhandlungen mit dem FC Chelsea – ein Wechsel, der für den 20‑jährigen Flügelspieler möglicherweise unmittelbar bevorsteht.

Nach Informationen der englischen und deutschen Medienseite haben sowohl Bynoe-Gittens als auch Chelsea offenbar bereits eine Einigung über die persönlichen Vertragsbedingungen erzielt. Auch Fußball-Insider hegen offenbar kaum Zweifel mehr, dass das Wechselpaket mit Chelsea bald unter Dach und Fach sein dürfte. Der überraschende Verzicht auf Bynoe-Gittens im Kader für das Cincinnati-Match sorgt deshalb für Spekulationen, dass die Weichen für den Wechsel schon gestellt sind.

Trotzdem positionierte sich Dortmunds Cheftrainer Niko Kovač vor dem Spiel eindeutig: Bynoe-Gittens habe nicht im Aufgebot gefehlt, weil bereits alles mit Chelsea feststehe – vielmehr sei eine Krankheit der Grund für sein Fernbleiben. Kovač erklärte in der Pressekonferenz: „Marcel Sabitzer hat mit Beschwerden im Knie zu kämpfen, er hat deswegen nicht voll trainiert, heute aber wieder Teile der Einheit mitgemacht. Wir müssen sehen, wie es ihm morgen geht. Einzig Jamie Bynoe-Gittens wird gar nicht dabei sein. Wir haben ihn in Fort Lauderdale gelassen, da er krank ist.“

Diese öffentlichen Aussagen sollen Klarheit schaffen, doch der deutsche Boulevard, etwa die „Ruhr Nachrichten“, hält dagegen: Dort wird kolportiert, dass der Gesundheitszustand lediglich als Vorwand diene und der tatsächliche Grund für seine Nichtberücksichtigung die unmittelbar bevorstehende Einigung mit Chelsea sei. Die Formulierung „imminent“ – also unmittelbar bevorstehend – fällt in diesem Zusammenhang. Laut diesen Berichten diene die Angabe einer Erkrankung als Deckmantel („cover story“), um den Transfer diplomatisch zu verpacken.

Unabhängig von den Gerüchten: Der FC Chelsea soll intensiv daran gearbeitet haben, Gittens noch vor dem Club-Weltpokal-Endspiel nach London zu lotsen. Doch – so heißt es – sei es Chelsea bislang nicht gelungen, die von Dortmund geforderte Ablösesumme zufriedenstellend zu erfüllen. Einzig der Versuch, den Flügelmann vor Beginn des Turniers zu verpflichten, soll gescheitert sein. Dennoch bestünde weiterhin Gesprächsbedarf, erklärte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl bereits Anfang Juni: „Wir stehen in einem guten Dialog mit Chelsea FC. Es gab erst gestern Nachmittag wieder Kontakt.“ Diese Worte sprechen eine klare Sprache: Dortmund zeigt sich offen für eine Einigung, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen – die Gespräche laufen weiter.

Bei all dem bleibt die Frage, wie sich das auf Dortmund sportlich auswirkt. Bynoe-Gittens gilt als vielversprechendes Offensivtalent mit großem Entwicklungspotenzial. Er ist zwar erst 20 Jahre alt, zählt aber bereits seit geraumer Zeit zum erweiterten Profikader beim BVB und wurde bei vielen Fans und Experten durch seine Dynamik und Kreativität im Offensivspiel geschätzt. Sein Weggang würde auch einen Einschnitt für Dortmund bedeuten – gerade in einer Phase, in der der Klub bemüht ist, international konstant auf hohem Niveau mitzuspielen und sich erneuet in der Champions League zu etablieren.

Gleichzeitig sind bei den Schwarzgelben in dieser Saison auch andere Flügelspieler im Kader vertreten. BVB-Trainer Kovač könnte bei einem möglichen Abgang von Bynoe-Gittens auf Ersatztalente oder Neueinkäufe zurückgreifen. Marcel Sabitzer, dessen Präsentation krankheitsbedingt reduziert war, bleibt eine Leistungsgarantie, sofern er fit ist. Darüber hinaus bringt Dortmund durch einen cleveren Kaderaufbau auch regionale und internationale Talente ins Spiel, was Teil der langfristigen Strategie des Vereins ist.

Für den jungen Spieler selbst ist ein Wechsel zum FC Chelsea eine potenziell große Chance. Der Premier-League-Klub verfügt über ein enormes internationales Renommee, ist finanziell bestens aufgestellt und bekannt dafür, junge Talente systematisch zu fördern und ihnen Einsatzmöglichkeiten zu bieten – etwa in Liga- und Pokalspielen oder leihweise bei Partnerklubs. Gerüchte aus dem Umfeld CFC zufolge würde Gittens zunächst in die U‑23 oder U‑18 integriert, aber zeitnah in den Profikader aufrücken, wenn er sich weiter entwickelt. Damit wäre ein Transfer perspektivisch attraktiv – sowohl für den Spieler als auch für Dortmund, die durch eine Ablöse Gelder lukrieren könnten.

Letztlich wird zu klären 3: è es sich wirklich nur um e krankheitsbedingten Ausfall oder haben wir es mit einer überlegten Kommunikationsstrategie zu tun, hinter der sich ein Wechsel verbirgt? Die kommenden Tage – vielleicht sogar das noch ausstehende Thunderbird-Match im Rahmen des Club-Weltpokals oder alternativ die Rückreise von Cincinnati – könnten Aufschluss bieten.

U65 to ijlpkSportdirektor Kehl und Trainer Kovač bleiben vorsichtig: Kein offizielles Statement bezüglich eines Vertragsabschlusses wurde bislang veröffentlicht. Gittens selbst äußerte sich nicht öffentlich, was die Diskussion weiter befeuert – Schweigen gilt bekanntlich als Zustimmung. Ein baldiger Wechsel zur Stamford Bridge würde viele überraschen, die ihn in den Schwarzgelben-Kader und in das System von Kovač integriert sahen. Dennoch: Eine sich bereits abzeichnende Übereinkunft zwischen zwei Top-Klubs ist denkbar – mit Chelsea als erstem Ansprechpartner, Dortmund als Vermittler und Gittens als Gewinner – oder Verlierer.

Abschließend lässt sich festhalten: Bynoe-Gittens fehlte aus formellen Gründen beim Spiel gegen Ulsan. Trainierte ebenfalls mit den Profis. Dortmund setzt auf Krankheit. Aber in diversen Medien wird ein Deckmantel vermutet – Chelsea rückt näher. Kehl spricht vom „guten Dialog“. Für den Spieler könnte der Wechsel große Perspektiven eröffnen – sowohl sportlich als auch finanziell. Alles wartet nun auf ein offizielles Statement: Bleibt Bynoe-Gittens Königsklasse-BVB-erfahren oder wechselt er in die Premier League?

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